Geschichte

Nachfolgend ein Auszug aus der Festschrift zum 100 jährigen Jubiläum

Chronik des

Bürgerschützenvereins Dorenkamp 1904 e.V.

DIE ANFÄNGE

Erhalten ist noch eine Satzung aus den Gründerzeiten. Wohl das älteste Dokument, das noch existiert und etwas über die damalige Zeit Auskunft geben kann. Erstaunlich ist, dass im damaligen Namen die Bezeichnung „Dornenkamp” geführt wurde. Warum dies so war und wann der Name in „Dorenkamp” geändert wurde, kann nicht mehr nachvollzogen werden. Der Jahresbeitrag betrug 1904 zwei Mark und wurde in vierteljährlichen Raten erhoben. Wer länger als sechs Monate keinen Beitrag zahlte, galt als ausgeschieden. Versammlungen wurden alle drei Monate abgehalten, und alle Mitglieder waren verpflichtet, die Satzungen genau zu befolgen sowie „den Vorstand in der Handhabung der Ruhe und Ordnung zu unterstützen.”

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1904

Schon früh schließen sich die Dorenkämper zur „Nachbarschaft” zusammen, um sich gegenseitig zu helfen, Freud und Leid miteinander zu teilen. Gesellschaftlicher Mittelpunkt sind die damaligen Gaststätten Blanke, Munk, Schmale, Niehaus und vor allem Kocks Jännken, später Lindenhof Heinrich Prax. Am 17. April 1904 gründet sich dann aus dieser Gemeinschaft der Verein Dorenkamp. Dieser Verein stellt sich auch die Aufgabe, die Interessen des Stadtteils zu vertreten. Besonders die schlechten Wegeverhältnisse sind immer wieder Anlass zu Beschwerden. Um den „Verein Dorenkamp” populär zu machen, wird er noch im gleichen Jahr in „Schützenverein Dornenkamp” umgewandelt.

1905

Das erste Schützenfest feiert der junge Verein 1905. Maler Pohlmann entwirft und dekoriert eine Fahne aus Halbseide. Lokomotivführer Eduard Hirschelmann aus der Richardstraße wird erster Schützenkönig der Dorenkämper.

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1912

In diesem Jahr erwirbt der Verein von der Hildesheimer Fahnenfabrik eine neue Fahne. Unter der Beteiligung von 15 Gastvereinen wird sie am 2. Juli eingeweiht. Heinrich Prax kauft zu jener Zeit von Heinrich Frehe, dem Schwiegersohn des inzwischen verstorbenen Kocks Jännken, die Gaststätte und baut später einen schönen Saal mit Gesellschaftszimmern an. Hier feiert der Schützenverein Dorenkamp von nun an seine Feste. Ein mit Linden bestandener Kaffeegarten mit Konzertgarten, ein Konzertpodium und ein 50m Schießstand sind hier vorhanden.

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Die Gaststätte Heinrich Prax an der Sprickmannstraße im Jahre 1912. Hier wurden die ersten Schützenfeste gefeiert.

 

1922

Das erste Schützenfest nach dem Krieg wird gefeiert. Während des ersten Weltkrieges wurde auch dem geselligen Leben auf dem Dorenkamp ein jähes Ende gesetzt.

1929

Der Schützenverein Dorenkamp feiert Geburtstag. Das 25 jährige Bestehen ist auf dem Dorenkamp ein großes Ereignis. Am ersten Sonntag im Juli, dem traditionellen Schützenfesttag,bewegt sich ein ansehnlicher Festzug mit zahlreichen Gastvereinen durch die Straßen des Stadtteils. Der Bauer Georg Hermes-Loose hat seine große Wiese an der Ecke Breite Straße / Sprickmannstraße zur Verfügung gestellt. Dort wird eine große Tribüne mit vielen Masten errichtet, an den die Flaggen im Wind dieses schönen Sommertages wehen. Es wird wohl nur noch sehr wenige Mitbürger geben, die sich an dieses Fest erinnern können. Der Verein zählt etwa 160 Mitglieder. Nach der Inflation hat sich ganz schnell ein gesellschaftliches Leben entwickelt, das die große Schützenfamilie zusammenhielt.

30iger Jahre

Im Laufe der Jahre entwickeln sich die Schützenvereine immer mehr zu Heimatvereinen mit Schwerpunkt Brauchtumspflege. So kommen der Volkstanz, das alte deutsche Volkslied, heimatliche Märchen und Sagen, volkstümliche Theaterspiele ( natürlich hauptsächlich noch im weit verbreiteten Plattdeutsch) – auch durch die Schützenvereine – wieder zur Geltung. Im Rahmen dieser Entwicklung gibt es auch Theateraufführungen im Saale Prax unter Leitung von Heinrich Frehe unter Mitwirkung von Frau Wrede, Lehrerin an der Michaelschule und Frau Jordan.

Nur ein paar Jahre besteht der Junggesellenschützenverein Dorenkamp, der sich in den dreißiger Jahren gebildet hatte. 1935 geht dieser Verein im Zuge der „Gleichschaltung” durch den Nationalsozialismus in den alten Schützenverein über.

Der Junggesellen-Schützenverein Dorenkamp im Jahre 1934 Schützenkönig Heinrich Kortkamp

Der Junggesellen-Schützenverein Dorenkamp im Jahre 1934
Schützenkönig Heinrich Kortkamp

Vorderseite

Vorderseite

Rueckseite

Rueckseite

 

Im Jahre 1937 gewann der Schützenverein Dorenkamp den II. Preis eines Wettschießens.

 

Man erhielt nebenstehende Medaille zur
Erinnerung.

 

 

 

Erwähnenswert ist die Inschrift auf der Rückseite. Zu dieser Zeit führte der Schützenverein noch die Bezeichnung
„Dornenkamp” in seinem Namen.